Audio88 hasst wieder. Und wir lieben es.

Audio88 – „Direkter Vergleich“

Am 26. Mai erscheint die „Sternzeichen Hass EP“. In der ersten Auskopplung „Direkter Vergleich“ werden wieder gewohnt aggressiv und laut Schellen am laufenden Band verteilt. Auch wir lassen es klatschen – für den Titel der Woche von Audio88.

Nach der Halleluja-Platte von 2016 zusammen mit Yassin, droppt die Glatze mit der Zahl jetzt wieder ein Solo-Release. Mit „Lied vom Tod auf dem Theremin“ klingt gleich ein zweiter Titel der kommenden EP an, der ebenfalls im aktuellen Split-Video (unten) zu sehen und hören ist. Schon die Beats dieser ersten Kostprobe – produziert von Torky Tork und Aqua Luminus III – lassen weitere Killertracks erahnen. Lord Scan (Der Klan) , Smokey131 und Yassin sind 3 weitere der insgesamt 5 Produzenten, die für „ganz normalen Sound“ sorgen. Außerdem versprechen die Features Morlockk Dilemma, Lakmann, Megaloh und DoZ9 – zuletzt auch als Support von Audio88 und Yassin im PWH – ein ordentliches Punchline-Gewitter.
Die Sterne stehen gut, dass Audio88 sein Feindbild „Mensch“ – u.a. geformt durch die Jugend im weltoffenen Cottbus der 90er – auch auf „Sternzeichen Hass“ zum Ziel haben wird. Feuer frei.

In knapp 2 Wochen kann man die EP digital, auf CD und Vinyl erwerben. Und sollte man auch. Schon das Artwork von Robert Winter wird jeden Plattenschrank verschönern.

Titel: Direkter Vergleich
Interpret: Audio88
Album: Sternzeichen Hass (VÖ 26.05.)

Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in KW 20/2017:

21 Kommentare zu “Audio88 – „Direkter Vergleich“”

  1. Hallo Lohro,

    gleich vorweg: Vielen Dank für die schnelle Antwort von euch allen! Selbstverständlich sollte Journalismus und dazu zähle ich auch Radio Lohro, zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen. Das geschieht vor allem durch Recherchieren, Formulieren und Präsentieren. Die Presse wird deshalb auch als „vierte Gewalt“ des Staates genannt. Wenn hier jedoch Gewalt gegen den Staat „versendet“ wird, ist es nicht mehr lustig. Vielmehr tragt ihr mit solchen Texten dazu bei, dass die Verrohung der Gesellschaft vorangetrieben wird. Solche Musik dann noch zu spielen, sorgt dafür, dass ihr diesen Leuten eine öffentliche Bühne gebt.. Warum also? Zynismus? Satire? Nein.. Entschuldigt, aber euer Ansatz sollte ein völlig anderer sein: Aufklärend und investigativ… Das fehlt mir und einigen anderen dann leider doch, nachdem solch gewaltverherrlichende Lieder gespielt werden.
    Dennoch, danke noch einmal für euer Feedback. Freue mich wenn ihr in eurer Runde darüber redet…

  2. Liebes Team von Lohro,
    hallo Musikredaktion,

    ich gehöre zu den Rostockern die euch immer wieder gerne einschalten, jetzt aber muss ich dann mal etwas loswerden: Alternative Musik darf in einer Demokratie selbstverständlich gespielt werden. Wenn dann aber Musik mit Texten zu Gewaltaufrufen, Steinewerfen und „Bullen verkloppen“ über den Sender gehen, dann geht es echt zu weit. Es ist für mich absolut unverständlich das so etwas bei euch gesendet wird. Und jetzt kommt Audio88 mit Sternzeichen Hass – Gehts noch…??? Gibt es eigentlich einen Schlussredakteur, der die Musik abnimmt? Oder kann bei euch jeder an den Reglern und Knöpfen spielen? Ganz ehrlich, wenn es so weiter geht bei euch, bin ich (und viele andere) raus!

    • Harry Körber schrieb am 17. Mai 2017 um 13:10 Uhr

      Hallo Matze, LOHRO ist ein Mitmachradio und in dieser Hinsicht etwas eigen, was Endabnahmen von Musik oder Texten betrifft. Natürlich halten wir uns an die Gesetze, dafür stehe ich auch als Programmverantwortlicher in der Pflicht. Ansonsten aber wollen wir Prozesse ermöglichen, auch im Umgang mit streitbarer Musik. Wir überschätzen die Wirkung von Musik nicht so, dass ein gespielter Song sofort ein Aufruf ist, wenn das so wäre, wäre auch das erst einmal ein Problem der Gesellschaft, die diese Potential herausbildet bzw. enthält. Aber gerade das Journalismusdilemma der „Lügenpresse“ weist doch darauf hin, wozu totschweigen führt – zur totalen Medienablehnung. Und diese Entwicklung ist wirklich gefährlich – wenn Meinungen nur noch in Blasen existieren und keiner mehr die des anderen wahrnimmt. In dieser Hinsicht ist mir jede Diskussion lieber als ein Blocken von Musik – es ist ja doch immer noch eine sehr breite Musikszene, die wir abbilden. Also bleibe lieber ein uns gewogener Mitdiskutierer als ein verärgerter Abwender. Deine Meinung wird gehört und bildet auch LOHRO weiter – vielleicht braucht LOHRO ein Sendeformat “ Musik, die vor den Kopf stößt“ – wo wir das für und wieder solcher Musik auch öffentlich besprechen. Dafür wärst du ja vielleicht sogar ein Partner.

      Gruß Harry

    • Zsombor schrieb am 17. Mai 2017 um 13:24 Uhr

      Hallo Matze,
      vorweg schon mal vielen Dank für deinen Kommentar, denn die Reflexion unserer Arbeit ist immens wichtig. Das Thema rund um kontroverse Songs wird LOHRO-intern bereits schon lange intensiv diskutiert. Es wird heute, auch dank Kommentaren wie dem von dir, in der Musikredaktionssitzung ganz oben auf der Agenda stehen!
      Gruß Zsombor

    • Florian schrieb am 17. Mai 2017 um 15:36 Uhr

      Lieber Matze,
      hab vielen Dank für dein Feedback.
      In der Tat bin ich als Fachanleiter in einer „Schlussabnahme“-Position. Inwiefern ich also meiner Verantwortung nicht gerecht geworden bin, werden wir auch intern diskutieren – ich übernehme aber auf jeden Fall die mir zugetragene Verantwortung.
      Warum ich den Song für spielbar gehalten habe, kannst du in meinen anderen Kommentaren genauer nachlesen; kurz noch einmal: Ich habe den Song für akzeptabel gehalten, weil er textlich ganz deutlich in einem stark zynischen und übertriebenen, sowie sarkastisch/ironischen Kontext steht.
      Inwiefern das irrelevant für eine Programmentscheidung ist und ich also hier einen Fehler gemacht habe, bleibt mit allen weiterhin zu besprechen und ist noch nicht vom Tisch.
      Ich hoffe, dass wir alle eine Lösung finden, dass du (und die vielen Anderen) LOHRO trotzdem weiterhin gerne hören mögen.
      Viele Grüße
      Florian

  3. oyla, Wikiabschreiben hilft nicht. Das ist gewaltverherrlichende “ Musik „. Ich wiederhole mich da ungern. Nüchtern betrachtet, sollte es mehr nach dem Hörern gehen. Ich glaube kaum das dies HipHop Welle jetzt massentauglich ist. Wir machen kein Cliquenradio und Toleranz gegenüber anders denkenden, sieht auch ein wenig anders aus.

    • Florian schrieb am 16. Mai 2017 um 19:39 Uhr

      Mirco, auch wenn du oyla angeredet hast, antworte ich noch einmal. Ich hatte die Wikipedia zitiert, nicht oyla – dann muss mir die Kritik gelten.
      Ich denke niemand glaubt, dass „diese Hip-Hop-Welle“ massentauglich ist. Zumal Massentauglichkeit dezidiert ja nicht LOHROS Anspruch ist. Es bleibt hierbei sogar noch zu erwähnen, dass Audio88 auch innerhalb der dt. Rap- und Hip-Hop-Szene zwar mittlerweile erfolgreich ist, aber dennoch definitiv nicht als Mainstream gelten kann.
      Ob Toleranz gegenüber Anders denkenden mit diesem Lied u./o. Video wirklich nicht gegeben ist, müsste man in der Gesamtheit der Hörerschaft und Gesellschaft (und im härtesten Fall der Justiz) klären – innerhalb von drei Personen geht das wohl nicht, denke ich.
      Wenn du aber schreibst, dass das „gewaltverherrlichende“ Musik sei, so stellst du hier deine persönliche Meinung als absolute Wahrheit dar – der gesamte Rahmen von künstlerischer Arbeit, die bei Audio88 definitv stark überzeichnete satirische Elemente nutzt, hast du dann ignoriert und das geht nicht!
      Ich weiß, dass es insgesamt komplizierter ist, aber (wie im bereits verlinkten Statement geschrieben), wir können und möchten nicht unsere Hörerinnen und Hörer von der Reflexion von Musik entbinden, sonst zerstört man ohne Rücksicht ganze Genres, Darbietungsmöglichkeiten etc. pp.
      Ich hoffe du siehst das ähnlich, auch wenn dir der Song gegen den Strich geht.

      Florian

    • Hallo Mirco,
      da hast du aber ziemlich intolleranten Shit gedropt! Stört es dich, weil du den Text verstehst? In eurem Tagesprogramm läuft ein solcher Inhalt des Öfteren nur eben in englischer Sprache…. Eine seltsame Differenzierung…. Und was diese „hipHop-Welle“ angeht: „deutschsprachige HipHop-Musik ist das größte Musikbusiness in Deutschland“!!!!111!!!!!11!
      Der Musikgeschmack ist natürlich variabel, aber solche Aussagen enttäuschen und zeugen von absolutem Unverständnis für die momentane Zeit!
      Dazu möchten wir dir gerne die wunderschöne HipHop-Doku „Wenn der Vorhang fällt“ ans Herz legen. Vielleicht bringt die ja etwas Licht in deinen Dachboden!
      Liebe Grüße
      Deine HipHop-Redaktion HEAD&KEHLE

      • Niemand hat etwas dagegen, das ihr diese Songs in euren Sendungen spielt. Dafür hat Lohro ja diese Plattformen geschaffen. Aber ungefiltert im Tagesprogramm und dann solch ein Video auf unserer Website, das geht für mich zu weit. Auch die Reaktionen die ich hier lese, sorgen eher dafür, das es eine größere Sensibilisierung in der Musikredaktion und scheinbar auch bei Euch geben muss. Nicht jedem Hörer gefält “ fikalien Sprache“ und andere Geschmacklosigkeiten, im Tagesprogramm in der Hotrotation. Die reflexartige Verteidigung der Freiheit der Musik, zeigt, dass das Verständnis von Freiheit und Hörerverprellung nicht ernsthaft reflektiert wird.
        Genau was Harry schreibt ist es. Ordnet das in was für immer einer Sendung ein. Zum Beispiel in Eurer, aber haut den Hörern das nicht als Titel der Woche um die Ohren.

        • Florian schrieb am 17. Mai 2017 um 16:46 Uhr

          Lieber Mirco,
          für mich ist klar geworden, was du kritisierst und ich verspreche dir, dass ich das zu Herzen nehme. Allerdings ist die Tatsache, dass der Song in der Hotrotation ist und TdW geworden ist einer demokratischen (wenngleich knappen) Mehrheitsentscheidung geschuldet – also ist auch hierbei die Frage, ob man den Song für die Tagesrotation hätte tauglich empfindet oder nicht die entscheidene. Entweder gar nix, nur Spezialredaktionen oder eben alles ist möglich – auch TdW.
          Im Übrigen – Entschuldigung! – aber finde ich, dass deine reflexartige Meinungsspiegelung auf das Lied auch nicht den Eindruck macht, als hättest du den Satirekontext noch einmal überdacht.
          Die Frage von HEAD&KEHLE würde mich übrigens auch interessieren; liegt es an dem deutschen Text? Weil dann frage ich mich ob auch z.B. der Bluesklassiker „Commit a crime“ von Howlin Wolf (von 1966) auch inakzeptabel und gewaltverherrlichend wäre?
          Ich will mich damit nicht lustig machen, sondern nur zeigen, wie schwierig es ist über Musik zu urteilen.
          Florian

          • Der Kampf gegen den Rassismus in den USA, hier auf eine Stufe zu heben, halte ich, für etwas gewagt und den untauglichen Versuch etwas zu vergleichen, was nicht vergleichbar ist. Sicher wäre es eine tolle Aufgabe, für die Musikredaktion, auch diesen Song in einen Kontext zu bringen, der a) dem Hörer, Zeit und Grund für die Stimmung im Song aufzeigt und b) sich generell mit der Situation der Afro-Amerikaner in dieser Zeit um 1966 beschäftigt.

            Gruß Mirco

  4. Wenn es schon in der Musikredaktion zu Diskussionen kommt, warum wird das dann Titel der Woche, wird hoch angebunden. Vielleicht hat nicht jeder Hörer gleich Wikipedia zur Hand oder ließt auf laut.de, was diese Band so meint. Nein, wer sich Toleranz und die Meinungsfreiheit auf die Fahnen schreibt, der sollte diese Musik in Spezialsendungen mit redaktioneller Einordnung an den Hörer bringen und nicht ungefiltert ins Tagesprogramm nehmen.

    Gruß Mirco

    • Also Titel der Woche darf nur Dudelradio werden, das jedem Hörer / jeder Hörerin gerecht wird? Ich meine die letzten Titel der Woche sind allesamt sehr allgemein verträglich (Siehe:
      https://www.lohro.de/category/musik/titel-der-woche/), da kann es auch mal ein Song sein der eine gewisse Meinungpluralität zutage bringt.

      Audio88 ist wohl im HipHop an der Spitze von Textern, welchen dem Ersthörer auf jedem Fall aufstoßen müssen. Dabei ist es (wenn man sich mal durch die Alben hört) einer der Rapper, die mit bitterbösen Zynismus fast ausschließlich gesellschaftliche Themen aufgreift. Häufig wird in den Texten aus einem Perspektivwechsel erzählt und liegen das gesagte oft im direkten Gegesatz zu dem gemeinten, so nach meiner Interpretation hier genau der Fall.

      Warum ausgerechnet hinter „jedem Hörer“ verstecken der (laut deiner Aussage) nur bequem Konsumiert. Das darf nicht LOHROs Anspruch sein.

      meine persönliche Meinung
      oyla

      (PS: Bitte den Antwortknopf nutzen, sonst sortiert sich das hier zusammenhangslos unter)

    • Bei allem Respekt ... schrieb am 18. Mai 2017 um 23:37 Uhr

      OMG, Mirco! Kindersicherung/Meinungsfilter für alle Lohro-Hörer?! Warum nicht auch gleuch die Nachrichten und alle tendenziell gefährlichen, verstörenden oder sonstwie kritischen Eindrücke seiner Umwelt nur noch mit vorgeschaltet ‚Erklärungs-Wahrnehmungs-Filter‘ aufnehmen?! Is dann nur noch die Frage, wer Dir den Filter auf die ‚richtige‘ Farbe (rosa, schwarz-weiß?) einstellt …

  5. Das ist doch nicht Euer ernst. Dieses Video auf unsere Seite zu stellen. Vielleicht seht ihr mal genau hin.

    Gruß Mirco

    • Florian schrieb am 16. Mai 2017 um 14:13 Uhr

      Lieber Mirco, was meinst du genau? Der angedeutete Gewehrschuss mit der zugehörigen Textzeile? Falls ja: diese Stelle hat tatsächlich für eine Diskussion bei uns gesorgt, letzten Mittwoch.
      Die Frage ist aber vor allem auch: Ist das Audio88s Ernst? Die Wikipedia schreibt über den Künstler: „Seine Rap-Technik zeichnet sich durch häufiges Auslassen konventioneller Reimschemata sowie sarkastische Texte aus.“. Inwiefern es sich bei dieser Stelle um künstlerisch geformten Sarkasmus oder nicht handelt, können wir aber nicht für andere entscheiden, sondern das muss jede/r für sich selbst tun.
      Bitte beachte auch dazu noch einmal unser Statement, wie wir mit streitbarer Musik umgehen: https://www.lohro.de/wie-die-lohro-musikredaktion-mit-kontroverser-musik-umgeht/
      Natürlich ist das kein Freifahrtsschein für jedwede Musik, sondern jeder Einzelfall muss beachtet und besprochen werden, daher danke für dein Feedback, wir werden weiter darüber beraten.
      Danke und Gruß:
      Florian

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