Gut gemischt, gut gemeint, aber auch gut rezipiert?

Peter Fox – Zukunft Pink (feat. Inéz)

Das Solo-Comeback eines erfolgreichen Künstlers sorgt nicht nur für Euphorie, sondern auch für kritisches Feedback.

Peter Fox (Pressefoto © Felix Broede)
Peter Fox (Pressefoto © Felix Broede)

Peter Fox, eigentlich Pierre Baigorry, Jahrgang 1971, dürfte vielen wahlweise als etablierter Solo-Künstler oder einer der zwei Frontmänner der Kapelle Seeed bekannt sein. Schon in seiner Kindheit in West-Berlin kam er schnell ans Musizieren, lernte am Klavier spielen und wollte einst gar Klavierbauer werden. Über Anstellungen in Plattenläden oder als DJ und erste Bandprojekte Mitte der 1990er kam es 1998 zur Gründung von Seeed, die ein paar Jahre später mit „Dickes B“ (featuring Black Kappa) durchstarteten. Aufgrund seiner roten Haare bekam er vom jamaikanischen MC Black Kappa den Spitznamen „Foxy“, was mit der Wahl des Künstlernamens zusammenhängen mag.

2008 begann seine Solo-Karriere mit dem Album „Stadtaffe“, deren Vorab-Single „Alles neu“ im August erschien und seitdem auf vielen Partys gespielt wurde. Auch der Song „Haus am See“ wurde ein Hit. Ein Jahr (und viele Auszeichnungen) später gab Peter Fox bereits seine Abschiedskonzerte als Solo-Künstler, weil er diesen „Ausflug“ abseits der Stammband von Anfang an nicht lange machen wollte. Es folgten seitdem zwei weitere Seeed-Alben.

Nun mit „Zukunft Pink“ also ein Solo-Comeback nach so vielen Jahren? Sein Label Warner Music gibt zur Frage nach einem zweiten/neuen Album bislang keine Auskunft. Jedoch lassen Festival-Lineup-Ankündigungen fürs kommende Jahr in Fan-Kreisen die Hoffnung wachsen.

Alle malen schwarz, ich seh‘ die Zukunft pink… alles wird gut mein Kind,
(Textauszug)

Produktionstechnisch schließt die Mischung aus Pop, Reggae und Dancehall bei „Zukunft Pink“ scheinbar nahtlos ans frühere Werk an, welches auch im Musikvideo in Erscheinung tritt. Als Verstärkung hat Peter Fox die Sängerin Inéz Schaefer dabei, die dank Deutsch-Rap-Einlagen für einen modernen Touch sorgt und den Empowerment-Charakter der Lyrics unterstützt.

Allerding geriet der Song durch die südafrikanische Inspiration des Sounds kurz nach Veröffentlichung in Sozialen Medien in Kritk. Dem Künstler wird kulturelle Aneignung vorgeworfen, er würde sich respektlos dem Amapiano – eine südafrikanische Musikrichtung – bedienen und durch Verzicht auf schwarze Feature-Gäste einen rassistischen Kontext herstellen. Peter Fox reagierte verständnisvoll, verwies auf den Pressetext, welcher süd-und westafrikanischen Einflüsse erwähnt, und suchte Kontakt mit kritischen JournalistenMalcolm Ohanwe, was die Thematik laut Aussage noch öffentlich in den Fokus bringen soll.

Titel: Zukunft Pink
Interpret: Peter Fox feat. Inéz
Album: Zukunft Pink (Single)
Label: Warner Music Group

Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in der KW 44/22

LOHROtation

Den Beitrag zu allen fünf Songs der LOHROtation könnt ihr in der LOHRO-Mediathek nachhören.

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