Über die Vergänglichkeit allen Seins

Voodoo Jürgens – Federkleid

Passend zur herbstlichen bzw. winterlichen Stimmung fahren wir musikalisch etwas runter und präsentieren euch eine LOHROtation mit eher langsamen und ruhigen Songs. Der Titel der Woche geht an die traurig-schöne Ballade „Federkleid“ von Voodoo Jürgens.

Foto: Florian Lehner

Dass sich Daniel Öllerer, besser bekannt als Voodoo Jürgens, mal zu einem der beliebtesten Liedermacher seines Heimatlandes Österreich entwickeln würde, war alles andere als vorgezeichnet. Geboren und aufgewachsen in Tulln an der Donau, überwarf er sich bereits in der Kindheit mit seinem Vater. Nach der Schule begann er eine Lehre als Konditor. Die er genauso abbrach wie ein Studium nach seinem Umzug in die Hauptstadt Wien. Als Sänger der wenig erfolgreichen Britpop-Band Die Eternias hörte man Öllerer seinen österreichischen Akzent deutlich an. Vermutlich war auch das ein Auslöser für ihn, zur Liedermacherei zu wechseln und fortan im Wiener Dialekt zu singen.

Direkt mit seiner ersten Single „Heite grob ma Tote aus“ landete Voodoo Jürgens einen veritablen Hit. Nach dem mit Gold prämierten Nummer Eins-Debütalbum „Ansa Woar“ (2016) und dem bei den Amadeus Austrian Music Awards als Album des Jahres ausgezeichneten Nachfolger „‘s klane Glücksspiel“ (2019), meldet sich der Künstler in Kürze mit seiner dritten LP zurück.

Unser Titel der Woche „Federkleid“ ist der inoffizielle Titelsong seines neuen Albums, beginnt er doch mit der Zeile, die der Platte ihren Namen gab. „Wie die Nocht noch jung wor“ singt Voodoo Jürgens in herrlichem Wienerisch und um seine unverkennbare Stimme herum entwickelt und entfaltet sich ein tiefschwarzes und lakonisches Chanson über die unentrinnbare Vergänglichkeit allen Seins. Wunderbar und virtuos begleitet von der Ansa Panier Band. Und spätestens wenn das fast schon gespenstische Violinen-Solo von Matthias Freys einsetzt, kommt die Gänsehaut und dieser Herbst mit all seiner Unwägbarkeit und Ungewissheit hat den zufällig passenden Soundtrack gefunden. Das ist kein Austropop, das ist Wiener Soul.

Das erwähnte Album erscheint übrigens am 2. Dezember. Und wer Voodoo Jürgens auch mal live erleben möchte, hat am 12. Februar 2023 im Peter Weiss Haus die Gelegenheit dazu.

Titel: Federkleid
Interpret: Voodoo Jürgens
Album: Wie die Nocht noch jung wor (VÖ: 02.12.22)
Label: Lotterlabel

Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in der KW 48/22

LOHROtation

Den Beitrag zu allen fünf Songs der LOHROtation könnt ihr in der LOHRO-Mediathek nachhören.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.