Portrait einer Legende

Der Mann, der vom Himmel fiel

Am 8. Januar 1947 erblickte, im Londoner Stadtteil Brixton, der kleine David Robert Jones das Licht der Welt. Unter normalen Umständen wuchs der, von seinem Umfeld als schüchtern und höflich beschriebene, David in seinem Elternhaus auf. Kühl soll es gewesen sein, auch umarmt hat mich sich eher selten. Doch als sein Vater ihm den Rock ‚n‘ Roll und sein Bruder ihm den Jazz zeigte, änderte sich alles für den kleinen Londoner.

Seine erste Band gründete er mit 15. Neben seiner Stimme steuerte er auch noch das Saxophon bei. Doch als die erste Single der Band floppte, widmete er sich seinem Solo-Projekt. 1966 trat er denn erstmals unter seinem Künstlernamen auf. Eine Anlehnung an den amerikanischen Pionier Jim Bowie.

Auch das lief anfänglich nicht sonderlich gut. Immer wieder wurde seine Musik missverstanden. Doch mit der Veröffentlichung seiner zweiten Single im Jahre 1969 schaffte er es denn endlich in die UK Charts unter die Top Ten.

Der Durchbruch

In den 70er Jahren widmete sich David denn, dem noch jungem Genre Glam Rock. Gleichzeitig entwickelte er sein erstes Alter Ego, welches er über Jahre beibehielt. Mit ihm, kam auch der Erfolg. Er ging so sehr auf, dass er sich sogar, aufgrund des schrägem Erscheinungsbild, als Bisexuell outete. Später widerrief er das ganze, die Gerüchte blieben trotzdem bestehen. Auch seine erste Filmrolle nahm der junge Künstler mitte der 70er an.

Im Jahre 1976 zog die kokainabhängige Rockikone nach Berlin um sich einem Entzug zu unterziehen und Abstand von der Szene zu bekommen. Dort arbeitete er jedoch weiter und brachte die sogenannte „Berlin-Trilogie“ auf dem Markt. Auch wenn er mit den Alben weder Kapital oder noch mehr Prestige erlangen wollte, schlugen die 3 Alben ein wie eine Bombe. In der Mauerstadt lebte er Zeitweise mit Iggy Pop zusammen. Auch mit ihm konnte er zusammen arbeiten und produzierte so die ersten Soloalben des Stooges Frontmann.

Stilbruch

Clean und zurück in Amerika wandte sich David, der nun schon Stadien füllte, dem publikumsfreundlicherem Genre Pop zu. Seine Musik wurde tanzbar und eingängiger, was ihm eine noch breitere Masse an zu Hörern verschaffte.

Selbst in den 90ern wandelte sich der Ausnahmekünstler wieder. Nach dem er mit seinem Nebenprojekt „Tin Machine“ 2 Rockalben veröffentlichte, wandte er sich auf seinem Soloalben dem Jazz und Hip Hop zu, ja sogar Drum ‚n‘ Bass Einflüsse beinhaltete seine Musik. Kaum ein Jahrzehnt lang hielt er es durch ein Genre aufrecht zu erhalten. Seine Musik wandelte sich ständig.

Rückzug aus der Öffentlichkeit

Dann in den frühen 2000er musste er sich aus der Öffentlichkeit zurück ziehen, da er 2004 auf einem Konzert in Deutschland einen Herzinfarkt erlitt.

2006 erhielt er denn den Grammy für sein Lebenswerk. Danach wurde es lange Zeit still um den Engländer. Bis auf ein paar Gastauftritte, unter anderem bei David Gilmour, war er wie von der Bildfläche verschwunden. Bis er 2013, zu seinem Geburtstag, eine neue Single veröffentlichte und gleichzeitig sein im März erscheinendes Album ankündigte. Nach 10 Jahren war dies das erste mal, dass man mal wieder etwas neues von ihm auf die Ohren bekam. Gleichzeitig betonte er, dass er nie wieder Auftreten würde und so hat man noch weniger damit gerechnet, dass er 2015 das Video zu „Blackstar“ über seine Social Media Seiten veröffentlichte. Am 8. Januar 2016 kam denn sein letztes Album in die Läden… Nur 2 Tage später starb der 69 Jährige an seinem Krebsleiden.

Die Rede ist von keinem geringerem als David Bowie!

 

Autor: Felix Weiss

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