OZ-Artikel über Radio LOHRO: Wenn Kekskrümel zu Alkoholflaschen werden

Radio LOHRO in aller Munde!!! An sich eine erfreuliche Sache, doch nicht seit dem Artikel der Ostsee Zeitung vom 24. November 2015. Erneut kommt es zu Anschuldigungen, die unsere Aufarbeitung des Sternradio-Vorfalls vom 3. Mai 2015 betreffen. Hier unsere Gegendarstellung zu: „Rostocks Stadtradio Lohro droht nach Beleidigungsaffäre das Aus“. (siehe Titelbild)

 

 

Folgende Behauptungen wurden im Artikel der Ostseezeitung aufgestellt:

1. „In der Nacht zum 29. März hatte in einer LOHRO-Sendung der Gastredaktion „Sternradio“ eine betrunkene Frau OB Methling und andere Politiker aufs Übelste beleidigt und bedroht.“

Richtig ist: Die Sendung fand am 3. Mai statt.

2. „Sternradio hatte den Kindern volle Aschenbecher und leere Alkoholflaschen hinterlassen.“

Richtig ist: Es wurden weder Alkoholflaschen noch Aschenbecher hinterlassen. Der Eintrag im Studiobuch vom 3. Mai verweist auf folgende Hinterlassenschaften: „klebrige Gläserränder, Krümel und Schokoladenpapier am Newsplatz“. Die Leiterin der Sonntagskekse-Redaktion, die sich am 3. Mai morgens dort einfand, hat dies mündlich erneut bestätigt.

Studiobuch_3.5.2015

3. „Im sendereigenen Wiki-Netzwerk begann dann eine Schlammschlacht, in der Dana Taubert Unprofessionalität und Labilität vorgeworfen wurden.“

Richtig ist: Es wurde ein Protokoll eines internen Vorstandsgespräches, ohne bestimmte Passagen unkenntlich zu machen, für kurze Zeit in das senderinterne Wiki gestellt. Sofort nach Bemerken des Fehlers wurde dieser Eintrag gelöscht. Die im Artikel angesprochene Schlammschlacht hat zu keinem Zeitpunkt stattgefunden. Dies ist schon rein technisch nicht möglich, da das Wiki keine Kommentarfunktion besitzt.

4. „Selbst ein Teil ihres Augustgehaltes sei unter fadenscheinigen Gründen einbehalten worden.“

Richtig ist: Frau Taubert hat stets das ihr zustehende Gehalt erhalten. Forderungen von Frau Taubert wurden an LOHRO nicht gestellt und deshalb auch nicht mit fadenscheinigen Begründungen zurückgewiesen.

5. Der Artikel bezweifelt in seiner Aussage, dass die Vermittlung von Medienkompetenz bei LOHRO im Vordergrund steht.

Richtig ist: In diesem Jahr fanden bereits zahlreiche Weiterbildungen in den Räumen des Senders statt, darunter:

  • 32 Workshops für potenzielle Radiomacher*innen aus dem Raum Rostock (u.a. „LOHRO-Fahrschein“, Studiokurse, Presserecht, Schnittkurse, Radiobeitragskurse)
  • 10 Rundgänge und Informationsveranstaltungen für Schüler*innen, Freiwillige und Interessierte
  • 12 zum Teil wöchentliche Radioprojekte In Zusammenarbeit mit Schulen, Rostocker Bildungsträgern und anderen Institutionen.

Darüber hinaus haben in diesem Jahr 49 Praktikant*innen die Möglichkeit genutzt, ein Praktikum bei LOHRO zu absolvieren.

Unser Standpunkt: LOHRO ist keine On-Air-Kneipe!

Wir sind mehr als enttäuscht über den Versuch, Radio LOHRO als medienpädagogisches Radio-, Kultur- und Ehrenamtsprojekt zu diskreditieren.

Ja, ein betrunkener Studiogast hat öffentliche Personen On Air beleidigt. Das war ein klarer Verstoß gegen unsere Studioordnung und unser Redaktionsstatut. Wir haben uns bei den Beleidigten dafür entschuldigt, und zwar mündlich und schriftlich.

Wir lassen uns nicht für Stammtisch-Parolen missbrauchen. Wir sind ein Radioprojekt mit journalistischen und redaktionellen Standards – wir erwarten ein Mindestmaß an Anstand von unseren Mitmacher*innen.

Folgende Maßnahmen haben wir ergriffen, um Vorfälle wie in der „Sternradio-Sendung“ vom 3.Mai zukünftig zu verhindern:

1. Ausschluss der beleidigenden Person aus dem Sendebetrieb.
2. Regelmäßige Schulungen für Sendungsmacher*innen.
3. Überarbeitung des Redaktionsstatuts.
4. Überarbeitung der Studioordnung und erneute Einweisung aller Mitmacher*innen.
5. Veränderte Zusammensetzung des Redaktionsausschusses
6. Neustrukturierung der Kommunikation

Mehr Informationen zu unserer Aufarbeitung des Sternradio-Vorfalls findet Ihr hier.

Zu folgenden Prinzipien stehen wir weiterhin:

1. Eine Kollektivbestrafung einer ganzen Redaktion für Verfehlungen einzelner Redaktionsmitglieder wird es bei LOHRO nicht geben.
2. Langfristige Entscheidungen werden bei LOHRO weiterhin nicht von Einzelpersonen getroffen, sondern von gewählten LOHRO-Gremien.
3. Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit einzelner Gremien und Personen hat im Krisenfall oberste Priorität.

11 Kommentare zu “OZ-Artikel über Radio LOHRO: Wenn Kekskrümel zu Alkoholflaschen werden”

  1. Herr Methiling muss wirklich Probleme mit seinem Selbstbewusstsein haben, um dermaßen unsouverän zu agieren.

  2. Dr. Steffen Wandschneider schrieb am 25. November 2015 um 20:52 Uhr

    Hallo,

    als einer der Personen, die von den Beleidigungen persönlich berührt sind, melde ich mich hier knapp zu Wort.
    1. Das individuelle Fehlverhalten war inakzeptabel.
    2. Der Vorstand hat mit mir – wenn auch spät – das persönliche Gespräch gesucht. Dies war wichtig.
    3. Dana Taubert hat sich engagiert für mich bei der Aufklärung eingesetzt, wofür ich ihr persönlich dankbar bin.
    4. Für meine Person ist die Angelegenheit hinreichend aufgeklärt und damit beendet.
    5. Ich stehe politisch weiterhin voll und ganz zum Projekt LOHRO.
    6. Dies hätte ich auch der OZ gern gesagt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Steffen Wandschneider
    SPD-Fraktionsvorsitzender

  3. Sehr gute Gegendarstellung und genau die Reaktion wie man sie von LOHRO erwartet. Nicht das es die erste zu diesem Thema wäre… Wie kann man die OZ ernst nehmen, wenn sie noch nicht einmal einen Artikel erstellen können, welcher ohne Rechtschreibfehler auskommt.

  4. Ich schätze das Lokalradio LOHRO sehr,

    das hier und da Fehler passieren, sollte vor allem Herr Methling wissen. Das LOHRO kein professioneller Sender ist, sollte Herr Methling auch wissen. Dann aber mit der finanziellen Keule zu schwingen ist nicht zielführend.
    Auch das sollte Herr Methling wissen. Und die Ostseezeitung auch

  5. Bernd Heise schrieb am 25. November 2015 um 15:30 Uhr

    Schön, diese Gegendarstellung zu lesen. Letzendlich ist es ein weiteres Bespiel dafür, dass die Ostseezeitung nicht ausgewogen berichtet. Euch weiterhin viel Energie für eure gute und wichtige Arbeit.

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