LOHRO 90,2 ))) version 2.0
Der Start von LOHRO war sehr gut, wir haben viel Anerkennung und Hörer gefunden. Die Programmanalyse der Landesrundfunkzentrale zeigt unsere gewachsene Stärke.
Selbstverständlich gibt es auch Defizite und Probleme.
Einige Enthusiasten der ersten Stunde sind nicht mehr dabei. Es besteht die Gefahr der Erosion von Know how und Leidenschaft. Nach der Euphorie der Gründung brauchen wir neuen Elan. Gleichzeitig müssen wir unsere Energie zielgerichteter einsetzen, denn der Kreis der Macher ist sehr groß. Um ihn gut koordinieren zu können, brauchen wir ein klares Selbstverständnis und klare Entscheidungsregeln.
Wir müssen ständig neue Hörer ansprechen, weil viele junge »nachwachsen« und ältere aus Rostock weggehen. Auf diese Situation gilt es besser zu reagieren. Außerdem können wir nicht länger auf den Vorteil des Neuen bauen, die Hörer erwarten von uns zeitgemäße und frische Angebote sowie ein hohes bzw. steigendes Niveau. Auch die meisten Macher wünschen sich eine höhere Wirkung.
Die derzeitige Lizenz läuft 2010 aus. Wir müssen deshalb vor uns und bei der Rundfunkzentrale Rechenschaft ablegen und die Verlängerung/Überführung in den Regelbetrieb einreichen. Dies gilt es konzeptionell vorzubereiten.
Wir brauchen ständig Nachwuchs bei den ehrenamtlichen Machern. Wir brauchen eine professionelle Führung mit mehr hauptamtlichen Kräften. Wir brauchen ein größeres Studio. Für all diese Bedürfnisse brauchen wir nachhaltig mehr Geld.
Dafür müssen wir unsere Prozesse optimieren, unsere Angebote verbessern und unsere Kommunikation professionalisieren. LOHRO braucht klare und fixe Ziele. LOHRO braucht ein update.
Unter dem Motto LOHRO version 2.0. wollen wir die bisherigen Erfahrungen produktiv machen, wir wollen Gutes bewahren, Probleme beheben und gemeinsam mit allen Machern ein neues Qualitätslevel erreichen.
Der 2.0-Prozess
Wir geben dem Prozess zur nächsten Entwicklungsstufe nicht ohne Grund einen Namen. Wir machen ihn damit für uns bewusst, wir machen ihn greifbar. Und wir etablieren den Prozess damit erstmals als ständigen Vorgang der Anpassung an neue Herausforderungen.
Mit 2.0 implizieren wir, dass es 1.0 gab und 3.0 geben wird. Und dazwischen vermutlich auch 2.1 und 2.2. Klar werden soll auch, dass jetzt ein größerer Sprung ansteht: eine Revolution. Ihr soll wieder eine Evolution folgen.
Letztlich wollen wir den markigen Namen des Prozesses nicht nur intern verwenden. Wir wollen ihn auch nutzen, um Hörer, potenzielle Macher, Förderer, Sponsoren und andere Partner wissen zu lassen, dass wir eine neue Version von LOHRO installieren. Das stetige Bemühen um Aktualität und Qualitätssicherung soll glaubwürdiger Teil unserer Identität werden. Wir können nicht das größte Radio werden, aber vielleicht das dynamischste. Schließlich wollen wir auch die Hörer aktiv in diesen Veränderungsprozess mit einbeziehen, ihre Wünsche berücksichtigen und uns ihre Ideen zu Eigen machen (z.B. durch kampagnenartige Umfragen und Hörer-Workshops).
Veränderungen haben zwei feindliche Einstellungen: Der Irrglaube, wir könnten so weitermachen wie bisher und die Einstellung, jetzt alles über Bord schmeißen zu müssen. Wir wollen unseren Weg zwischen diesen beiden Extremen finden.
Wie soll der Prozess ablaufen?
- transparent. Wir kommunizieren umfassend.
- offen und demokratisch. Jeder kann an unterschiedlichen Stellen mitmachen.
- zielgerichtet und strukturiert: Prozess etablieren, Ist analysieren, Ziele definieren, Strategie entwickeln, Maßnahmeplan entwerfen (mit Ressourcen, Etat, Prioritäten, Agenda), breite Diskussion und Beschluss, schrittweise Umsetzung, Kontrolle, Korrektur
Agenda (Arbeitsstand)
- Beschluss zum Prozess bis 6/2009 (ist erfolgt)
- interne Diskussion (läuft an)
- Ende interne Diskussion / Beschluss 11/2009
- externe Diskussion ab 9 /2009
- Umsetzung ab 2010
- LOHRO 90,2 ))) version 3.0 ab 2012
Wir werden ein Konzept erarbeiten. Das steht dann auch zur Diskusion. Die Erfahrungen der letzten Jahre, über die Machbarkeit und Stehtigkeit von Programmen, Ideen und Visionen, werden Lohro 2.0 bereichern.
Ideen nützen nur, wenn wir die Macher auch bei Lohro halten können. Wenn wir das zusammen haben, dann werden natürlich auch die Hörer in den Gestaltungsprozess einbezogen. Wir machen das alles für die Hörer. Da ist es doch sehr sinnvoll, zu fragen, wollt ihr das überhaupt.
Ich schließe mich da mal an, das scheitern ähnlicher Projekte sollte Mahnung genug sein. Zu oft habe ich beobachten müssen wie Sachen so gestartet sind wie Ihr und dann irgendwann waren die weg ohne das es jemand mitbekommen hat. Das oder man ergab sich in Beliebigkeit um Reichweiten zu vergrößern.
Ein Schicksal das mir bei Lohro mehr als ein Tränne entlocken würde.
Die Einbeziehung der Hörer ist wichtig und richtig – ist aber nach meiner Meinung erst nach einer ersten „internen“ Sortierung möglich. Solche Höreraktionen müssen gut vorbereitet und kommuniziert werden, wenn sie nicht nur ein Feigenblatt sein sollen.
Ich habe das als „externe Diskussion“ ab 9/2009 gefasst.
Ja Ralph, das ist alles gut und richtig, aber müssen wir nicht auch unsere HörerInnen mit einbeziehen in die weitere Entwicklung von LOHRO, wie können wir das machen?
Genau so ist der Weg. Veränderung durch Rückbesinnung und Erneuerung. Das kann nur gelingen.