Es gibt Bands, die ihre eigene Welt bauen – und dann gibt es Sorry. Seit ihrem Debüt „925“ aus dem Jahr 2020 arbeiten sie an einer Topografie aus Anspielungen, Zitaten, falschen Fährten. Mit ihrem dritten Album „COSPLAY“ reißen sie diese Landkarte ab und zeichnen alles neu. Ein Album als Maskenball: Jede Figur darf hier auftreten, lebend oder tot, real oder erdacht. Es ist das Werk, das Sorry von sich selbst befreit.
In der Vorab-Single und unserem Titel der Woche „Today Might Be The Hit“ wird theoretische Physik zu Rockmusik. Einen Hinweis darauf liefert die Formel „s = k · log w“ auf dem Cover der Single. Narrativ verbindet der Song tatsächlich das unglückliche Leben des österreichischen Physikers und Philosophen Ludwig Boltzmann, dessen Entropieformel zu Lebzeiten abgelehnt und später auf seinem Grabstein verewigt wurde, mit einem kraftvollen Gitarren- und Schlagzeugstück, das ganz in der Tradition des Garagenrocks steht.
Musikalisch springt uns der Track, keine drei Minuten lang, mit der typischen Sorry-Energie an – aufgeladen, leicht schief, ein bisschen glücklich auch. Ein hüpfender Beat, der an die frühen Lo-Fi-Tage der Band erinnert, trifft auf ein labyrinthisches Sounddesign: Vogelgezwitscher, Gesprächsfetzen, Chorfragmente, alles schiebt sich übereinander, bis die Realität selbst zu flirren beginnt.
Titel: Today Might Be The Hit
Interpret: Sorry
Album: COSPLAY (VÖ: 07.11.25)
Label: Domino Recording
Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in der KW 43/25
- Lila Iké – All Over The World (feat. Protoje)
- THE BOBBY LEES – Napoleon
- Hinterlandgang & Sechser – Sport im Osten
- Leyla Ebrahimi – nobody matters but you
LOHROtation
Den Beitrag zu allen fünf Songs der LOHROtation könnt ihr in der LOHRO-Mediathek nachhören.
