Zwei Jahre können alles verändern. Izzy B. Phillips, Frontfrau der aus Brighton stammenden Band Black Honey, kann ein Lied davon singen. Sie sagte ihrer Alkoholsucht den Kampf an. Seit zwei Jahren ist Phillips tatsächlich trocken und neben der Musik auch als Tätowiererin erfolgreich.
Auf der Bühne ist sie immer noch eine Naturgewalt, hat aber inzwischen gesündere Möglichkeiten für ihre grenzenlose Energie gefunden. Natürlich war es nicht einfach, aber Phillips erntet jetzt die Früchte und genießt eine tiefere Selbstakzeptanz als Nebenprodukt all ihrer emotionalen Arbeit. Diese hart erkämpfte Tugend hat ihrerseits den Weg zu größerer kreativer Klarheit geebnet und damit das bisher überzeugendste Kapitel der Band eingeleitet. Wie Phillips berichtet, waren die Arbeiten am neuen Album „Soak“ eine Art Selbsttherapie:
Mit Soak verarbeite ich ein Jahrzehnt des Tourens und des Schaffens von Musik und Kunst als Süchtige. Es geht um mich, wie ich die Schichten der chaotischen, romantischen, verwirrenden, verrückten, schönen und beschissenen Dinge auflese. Wer ich dachte, wer ich war, wer ich sein sollte und wer jetzt auf mich zurückblickt, sind alle so unterschiedlich, aber ich bin irgendwie dafür da.
Der zweite Vorbote und unser Titel der Woche „Dead“ beschäftigt sich mit dem Thema Dissoziation. Die zentrale Botschaft des Liedes beschreibt die Gefühllosigkeit und Losgelöstheit, die eine Person aufgrund von Verrat erleiden kann – der Schaden hat bereits einen Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt. Die sich wiederholende und einprägsame Zeile aus dem Refrain „You can’t kill me now because I’m already dead“ bringt diesen Zustand wohl am besten zum Ausdruck.
Titel: Dead
Interpret: Black Honey
Album: Soak (VÖ: 15.08.25)
Label: Foxfive Records
Die weiteren Titel unserer Heavy Rotation in der KW 18/25
- Momma – Rodeo
- Kills Birds – Pyre
- Gizmo Varillas – Still Holdin‘ On
- European Sex – Parkbank
LOHROtation
Den Beitrag zu allen fünf Songs der LOHROtation könnt ihr in der LOHRO-Mediathek nachhören.