Zusammengefasst

Das Leben ist kein Ponyhof! Haben wir Mitmacher von Radio LOHRO mal gehört. Wir sind ein nichtkommerziellen Lokalsender und uns geht es wie vielen anderen kulturellen und gemeinnützigen Einrichtungen auch: Es fehlt an Geld, an Technik und an Personal – und das schon seit mehr als zehn Jahren. Aber kein Grund zu trauern, zu schniefen oder den Kopf in den Sand zu stecken wie der Vogel Strauß.

LOHRO will feiern: Zehn Jahre Dauersendebetrieb sollen begossen werden. Begossen mit Musik, Lachen und Tanzen. Am 1. Juli 2015 um genau 12:18 Uhr werden wir unsere fünf Tage lange Geburtstagsparty auf dem Doberaner Platz einläuten und am Sonntag den 5. Juli wahrscheinlich todmüde, aber glücklich beenden. Feiern wollen wir, trinken wollen wir und etwas von dem zurückgeben, was wir all die Jahre von Unterstützern bekommen haben.

Man könnte jetzt sagen, LOHRO geht es schlecht. Acht Festangestellte, die halbe Stellen und weniger bekleiden, die für knapp 150 ehrenamtliche Radiomacher da sind, Interessierten das Radiomachen beibringen und oben drauf noch ein tägliches Programm mit News und allem drum und dran auf die Beine stellen. Wie die aktuelle Flüchtlingssituation zeigt, gibt es aber immer noch welche, denen es schlechter geht. Allein die schrecklichen Bilder aus dem Mittelmeer zeigen, dass man etwas tun sollte, auch wenn man selbst wenig hat. Aus diesem Grund wollen wir unseren Geburtstag nicht nur unter dem Motto „LOHRO WIRD ZEHN!“ feiern, sondern auch mit Flüchtlingen teilen, die nichts mehr haben. Fünf Tage lang sollen Spenden gesammelt werden. Fünf Tage lang sollen Partys und Konzerte stattfinden, deren Einnahmen den Flüchtlingen zugutekommen. Als Kooperationspartner haben wir das Projekt Medinetz Rostock gewonnen. Gemeinsam sammeln wir Geld für die Initiative in Rostock und geben dem Netzwerk die Möglichkeit ehrenamtlich, anonym und kostenlos medizinische Hilfe für Flüchtlinge und Migranten ohne Aufenthaltsstatus zu vermitteln.

Auftakt soll der 1. Juli 2015 sein, der mit einem kleinem Umzug vom Rathaus durch die Stadt über den Doberaner Platz zur FRIEDA 23 führt, alles begleitet von einer Jazz Combo. Dort erwarten die Besucher die warmen Worte des Rostocker Senators für Jugend und Soziales, Steffen Bockhahn, und einiger LOHRO-Mitmacher. Häppchen, Sekt und Bier werden gereicht,machen den Tag rund und setzen den Startpunkt für Musik, Sport und gute Laune.

Zahlreiche Musiker aus MV engagieren sich im Rahmen des LOHRO Geburtstags und werden ihre Solidarität für die Flüchtlinge und unseren lokalen Sender zeigen. Am 1. Juli treten Smokey Roots an der FRIEDA 23 auf und zeigen ihre Experimentierfreudigkeit mit Schlagzeug, Piano und Drummachine. Donnerstag geht es weiter mit Wooden Peak im Klostergarten, Freitag Antispielismus, Subbotnik und Karl Bautermann im Peter-Weiss- Haus. Hin zum M.A.U.-Club am Samstag mit The Undead Blues, Rabby’n’Bosmus, DIAS, u.bird und KRACH. Der Sonntag wird von Mary Jane & The Baltic Sweet Jazz Orchestra, Johannes Meißner und einer klangvollen Noise Performance im Zirkuszelt Fantasia abgeschlossen – ein Kniefall an die musikalische Vielfalt von und um Rostock. Es darf getanzt werden, es darf gelacht werden und man darf sich, sofern gewollt, unzählige Karmapunkte abholen.

Doch wer jetzt denkt: „Musik ist zwar schön, aber ein Dauerlauf wäre auch mal wieder ganz nett!“, der sollte sich nicht lang bitten lassen und am Samstag Richtung Damerower Weg 26 gehen. Gemeinsam kann dort mit einer Handvoll Freunden auf dem Gelände des RFC Fußball für den guten Zweck gespielt werden. Als Preis gibt es das vergoldete Radio, wie sollte es anders sein, und ganz viel Ruhm und Ehre. Man kann also geflissentlich die Tage vom 1. bis 5. Juli 2015 orange markieren und einmal quer LOHRO drüber schreiben.